
Laut einer aktuellen Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) plant rund ein Drittel der deutschen Unternehmen, im Laufe des Jahres 2025 Stellen abzubauen. Besonders betroffen ist die Industrie, wo fast jedes zweite Unternehmen entsprechende Maßnahmen vorbereitet. Diese Entwicklung lässt aufhorchen – denn sie deutet nicht auf konjunkturelle Schwankungen, sondern auf tiefere strukturelle Probleme hin.
Bereits 2024 hatte es in vielen Branchen erste Entlassungswellen gegeben, doch die nun angekündigten Einschnitte zeigen: Die wirtschaftliche Unsicherheit ist längst in der Breite angekommen.
Ursachen des Stellenabbaus
Mehrere Faktoren wirken derzeit gleichzeitig belastend:
Hohe Energie- und Produktionskosten, insbesondere im europäischen Vergleich
Geopolitische Spannungen, die Lieferketten stören und Investitionsentscheidungen verzögern
Strengere Regulierung und Bürokratie, die Unternehmen stark fordern
Schwache Binnenkonjunktur, mit Konsumzurückhaltung durch Inflation und steigende Zinsen
Digitalisierung und Automatisierung, die in vielen Bereichen Arbeitsplätze überflüssig machen
In der Kombination führen diese Faktoren zu einem Klima der Unsicherheit – viele Unternehmen fahren auf Sicht und fokussieren sich auf Kostensenkung.
Betroffene Branchen
Die IW-Studie nennt besonders folgende Sektoren als gefährdet:
Automobilindustrie und Zulieferer
Maschinen- und Anlagenbau
Logistik und Transport
Einzelhandel, insbesondere stationär
IT- und Medienunternehmen, vor allem kleinere Anbieter ohne Nischenposition
Mögliche Auswirkungen für Unternehmer
Wer ist betroffen?
Sowohl große als auch kleine Unternehmen – unabhängig von Branche oder Region – sollten sich auf ein wirtschaftlich herausforderndes Jahr einstellen. Besonders betroffen sind:
Personalintensive Betriebe
Firmen mit knappen Margen
Unternehmen mit starren Kostenstrukturen
Warum ist das wichtig?
Ein Stellenabbau ist nicht nur betriebswirtschaftlich, sondern auch strategisch ein heikler Schritt:
Er kann das Image des Unternehmens beschädigen
Die interne Unternehmenskultur leidet
Kunden und Partner hinterfragen Stabilität und Zukunftsfähigkeit
Langfristige Bindung von Fachkräften wird erschwert
Was ist zu bedenken?
Unternehmer sollten:
Frühzeitig in digitale Prozesse und Automatisierung investieren, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben
Alternativen zum Stellenabbau prüfen (Kurzarbeit, interne Umschulungen, Jobsharing)
Ein transparentes und faires Krisenkommunikationskonzept entwickeln
In Employer Branding und Teamzusammenhalt investieren, auch in schwierigen Phasen